Moin Bildungslücke!
Also wirklich, denkst du denn immer noch, dass das Herumstehen an den Ecken der Nation irgend etwas bewandelt?
Ich frage mich immer erst ob es was schadet. Und Schaden kann ich hierbei nicht sehen. Ob es was bringt, darüber kann man im jetzigen Zustand nur spekulieren.
Die Alternative, sich (auch) montags in einer Pinte den Frust runterzuspülen oder vor der Glotze zu hocken, führt auch zu nichts.
Wenn Du, sagen wir zum Spaß, so eine kleine Montagsdemo organisieren wolltest, wirst Du sehr schnell erkennen, wie gut es ist, daß in recht vielen Orten solche Demos (noch) laufen.
Hier gehts auch um das Grundeinkommen. Dabei ist interessant, daß die Montagsdemos schon im Herbst 2004 gespalten waren, bis heute:
http://www.mlpd.de/rf0427/rfart7.htm
MLPD am1.7.2004 hat geschrieben:
(...)
Im Unterschied dazu ist die Forderung nach "ausreichendem, bedingungslosem Grundeinkommen" nicht geeignet, den gemeinsamen Kampf zur Verbesserung der Lohn-, Arbeits- und Lebensbedingungen der Masse der Menschen voranzubringen. Denn faktisch werden damit auch Leute unterstützt, die generell jede Lohn arbeit ablehnen und statt dessen ein Schmarotzerdasein auf Kosten der Gesellschaft fristen wollen. Das ist nicht selten damit verbunden, sich über die arbeitenden Menschen und diejenigen, die Arbeit suchen, auch noch verächtlich zu machen.
(...)
Interessant ist, daß es offenbar auch in der MLPD-Basis BGE-mäßig rumort.
Dieser "alte" Konflikt kam schließlich bei der Mainzer Friseuraktion zum Vorschein. Die Wiesbadener Hartz4 Plattform macht auch Montagsdemos und ihr Motto ist das Grundeinkommen.
Habe das selbst mitgemacht hier in Frankfurt. Selbst angesprochene vor der Arbeitsagentur Frankfurt-Höchst interessierte das nicht. Lieber herumjammern und plärren, darin ist der deutsche Michel unanfechtbar Weltmeister.
"Selbstkritik" statt Zeugenjehova-Syndrom!
Mit einem Schimpf auf die vielen vermeintlich Doofen kommt man überhaupt nicht weiter. Vielleicht liegt das Desinteresse ja auch am Stoff? Ich hab letztes Jahr (in Berlin) mit noch drei Mann Flugblätter zum Thema BGE verteilt und überwiegend positive Erfahrungen gesammelt.
Kurzum: Möglich wäre, daß mehr Menschen an Montagsdemos teilnehmen, wenn dort andere Themen -wie eben das Grundeinkommen- zur Sprache käme. Besonders wichtig dabei ist ja auch, daß unsre "Gutverdiener" kein unmittelbares Interesse am BGE haben, die "Unterschicht" und die "Erwerbslosen" aber durchaus.
Kurz und schmerzlos: diese Montagsdemos könnten sehr wichtig werden!
viele Grüße
Perestroika
