Aufklärung
Verfasst: Fr Aug 25, 2023 9:46 am
Der Begriff "Umwelt" bezeichnet zwei gänzlich unterschiedliche Welten.TheBug, post:12, topic:8296, full:true hat geschrieben: Wenn man seine Umwelt verstehen will, dann ist es notwendig Fakten von Glauben zu trennen, andernfalls kommt nur Müll dabei raus.
Und man muss lernen, dass einem nicht alle Antworten gefallen müssen.
Es gibt die Natur mit ihren unveränderlichen Gesetzten. Diese kann der Mensch nur erkennen und versuchen sich dienstbar zu machen. Er kann sie keinesfalls ändern. Hier greift die evidenzbasierte Wissenschaft.
Fragen hingegen wie "Was war vorm Urknall?" und "Was liegt hinter dem Ende des Universums?" werden von Philosophie oder Religion oder von kreativen Individuen beantwortet, ohne dass die Antworten jemals das Recht beanspruchen könnten, wissenschaftliche Wahrheit zu repräsentieren.
D.H. auch die Wissenschaft hat Grenzen hinsichtlich der Beantwortung von an die Natur gestellter Fragen.
Zum andern bezeichnet "Umwelt" die gesellschaftliche Lebenswirklichkeit eines Menschen. Diese basiert nicht auf Naturgesetzen, sondern auf Vereinbarungen zwischen den Menschen, um deren Zusammenleben zu regeln.
Hier gibt es den Begriff wissenschaftlicher Fakten nicht, er müsste durch den Begriff Gruppeninteressen ersetzt werden.
Diese von den Menschen eigens geschaffene soziale Welt basiert auf veränderbaren Regeln.
Während die Lebewesen in Bezug auf die unveränderlichen Naturgesetze nur die Möglichkeit haben, sich an diese anzupassen, mit dem Ergebnis, dass die universell gültigen Naturgesetze eine ungeheure Artenvielfalt haben entstehen lassen, sind die sozialen Regeln der Gesellschaft angelegt, um sich selbst, also die in ihr herrschenden Verhältnisse, zu reproduzieren.
Während die Anpassung an die Naturgesetze eine Überlebensnotwendigkeit für das Lebewesen bedeutet, ist die Anpassung der Lebewesen an die gesellschaftlichen Regeln und Vorgaben eine Überlebensfrage der Gesellschaft in ihrer überkommenen Form.
Veränderungen in der Gesellschaft, z.B. in der Wirtschaft, die zum Aussterben von Berufszweigen führen, erzwingen, dass die Regeln angepasst werden müssen. Es ist die Aufgabe der politisch Interessierten, vorhandene Regeln auf Stichhaltigkeit und Notwendigkeit zu prüfen und gegebenenfalls ihre Anpassung an die moderne Gesellschaft zu fordern.
Ein gutes Beispiel ist das BGE. Zu einer Zeit, in der 80 % Bauern die notwendigen Nahrungsmittel produzieren, ist eine Forderung nach Existenzsicherung für jeden, auch für die, die nicht arbeiten, Utopie.
In einer Gesellschaft, in der nur noch 20 % in der Landwirtschaft und 50 % in der Industrie arbeiten, wird das BGE zur Vision.
In der modernen Gesellschaft, also der Informations-, Kommunikations- und Dienstleistungsgesellschaft arbeiten nur noch rund 1 % -2 % in der Landwirtschaft und 15- 20 % in der Industrie. Hier wird die Einführung des BGE notwendig.