Der Niedergang der Piratenpartei
Verfasst: Fr Aug 25, 2023 7:31 am
Die grundsätzliche Frage ist, ob die Piratenpartei sich als eine Art Unternehmen versteht oder eher als ein Schmelztiegel für neue Ideen bzw. Ansätze zur Lösung aktuell gesellschaftlicher Probleme?
Ist die Partei Mittel zum Zweck, also dazu dienlich, gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen oder ist sie selber der Zweck, also dazu da, um z.B. Einkommen für einzelne Menschen zu generieren oder ein Sprungbrett ins Federbett der Gesellschaft zu sein?
Der Niedergang der Piratenpartei hängt m.E. direkt mit der Verwandlung der Partei vom Schmelztiegel in ein Unternehmen zusammen.
Der Schmelztiegel zeichnet sich aus durch
Diese Umwandlung geschieht anfangs ja schleichend:
Die Partei muss nach Außen mit wiedererkennbarer Symbolik auftreten. Einheitliches Layout bei Materialien, die für die Öffentlichkeit erstellt werden. Arbeitsgruppen brauchen Struktur, Administration und moderation von Mailinglisten und anderen bereitgestellten Tools.
Themenbeauftragte, Zugangsschranken usw..
Es sind tausend kleine Schritte, von denen jeder für sich logisch/vernünftig erscheint. In Summe aber sind sie dann tödlich.
Schon die Forderung nach gleichem Layout reduziert die Aktivitäten in einzelnen Crews. Wo vorher inhaltlich diskutiert wurde, dreht es sich um Formales. Gute Inhalte werden verworfen, weil die präsentierte Form nicht hinhaut.
Und ist die Form gefunden, kommt als Nächstes der Inhalt. Es sind dann am Ende die Vorstände, die Kampagnen planen, die Wahlplakate entwerfen usw.
Die Mitglieder dürfen die Plakate noch hängen und abhängen.
Aufgrund des so produzierten Mitgliederschwundes diskutieren die Vorstände, ob dafür nicht auch privatwirtschaftliche Unternehmen beauftragt werden könnten.
Die Hierarchie in den Arbeitsgruppen, also die Verschiebung des Fokus vom Schwarm auf den Themenbeauftragten, die der Strukturierung der produktiven Arbeit dienen sollte, führte zu zunehmenden intellektuellen Verödung. Texte kranken nicht nur am Inhalt, sondern an den fehlenden Sprachkenntnissen ihres Autors und offenbaren seine mangelnden Fähigkeiten, sich Rat und Hilfe bei Mitgliedern seiner Spezies zu holen bzw. moderne Tools, die geeignet sind, rund 90 % der Sprachfehler zu beseitigen, zu nutzen.
Klar braucht es Strukturen, z.B. Themenbeauftragte, die nicht selbst die Themen bestimmen und die knappe Zeit zur Selbstdarstellung nutzen, sondern solche, die die Gruppe koordinieren, die neue Ideen aufnehmen und weiter tragen, die Kontakte zwischen "ihrer" Gruppe und anderen Gruppen vermitteln, kurz Menschen, die Manpower und die Produktivität der AG erhöhen.
Auf keinem Politikfeld, ob Sucht-, Gesundheits-, Bildungs-, Sozial-, Wirtschafts-, Demokratiereform, usw.-Politik, hat sich die Piratenpartei über die Ansätze von 2011 hinaus entwickelt.
Im Gegenteil.
Ist die Partei Mittel zum Zweck, also dazu dienlich, gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen oder ist sie selber der Zweck, also dazu da, um z.B. Einkommen für einzelne Menschen zu generieren oder ein Sprungbrett ins Federbett der Gesellschaft zu sein?
Der Niedergang der Piratenpartei hängt m.E. direkt mit der Verwandlung der Partei vom Schmelztiegel in ein Unternehmen zusammen.
Der Schmelztiegel zeichnet sich aus durch
- Transparenz,
- offene Räume,
- Schwarmintelligenz,
- Debattenfreude,
- Toleranz und Kollaboration
- Vielseitigkeit
- Intransparenz,
- Hinterzimmer,
- Konkurrenz,
- Uniformität,
- Hierarchisch-autokratischen Führungsstil,
- Zielvorgaben
Diese Umwandlung geschieht anfangs ja schleichend:
Die Partei muss nach Außen mit wiedererkennbarer Symbolik auftreten. Einheitliches Layout bei Materialien, die für die Öffentlichkeit erstellt werden. Arbeitsgruppen brauchen Struktur, Administration und moderation von Mailinglisten und anderen bereitgestellten Tools.
Themenbeauftragte, Zugangsschranken usw..
Es sind tausend kleine Schritte, von denen jeder für sich logisch/vernünftig erscheint. In Summe aber sind sie dann tödlich.
Schon die Forderung nach gleichem Layout reduziert die Aktivitäten in einzelnen Crews. Wo vorher inhaltlich diskutiert wurde, dreht es sich um Formales. Gute Inhalte werden verworfen, weil die präsentierte Form nicht hinhaut.
Und ist die Form gefunden, kommt als Nächstes der Inhalt. Es sind dann am Ende die Vorstände, die Kampagnen planen, die Wahlplakate entwerfen usw.
Die Mitglieder dürfen die Plakate noch hängen und abhängen.
Aufgrund des so produzierten Mitgliederschwundes diskutieren die Vorstände, ob dafür nicht auch privatwirtschaftliche Unternehmen beauftragt werden könnten.
Die Hierarchie in den Arbeitsgruppen, also die Verschiebung des Fokus vom Schwarm auf den Themenbeauftragten, die der Strukturierung der produktiven Arbeit dienen sollte, führte zu zunehmenden intellektuellen Verödung. Texte kranken nicht nur am Inhalt, sondern an den fehlenden Sprachkenntnissen ihres Autors und offenbaren seine mangelnden Fähigkeiten, sich Rat und Hilfe bei Mitgliedern seiner Spezies zu holen bzw. moderne Tools, die geeignet sind, rund 90 % der Sprachfehler zu beseitigen, zu nutzen.
Klar braucht es Strukturen, z.B. Themenbeauftragte, die nicht selbst die Themen bestimmen und die knappe Zeit zur Selbstdarstellung nutzen, sondern solche, die die Gruppe koordinieren, die neue Ideen aufnehmen und weiter tragen, die Kontakte zwischen "ihrer" Gruppe und anderen Gruppen vermitteln, kurz Menschen, die Manpower und die Produktivität der AG erhöhen.
Auf keinem Politikfeld, ob Sucht-, Gesundheits-, Bildungs-, Sozial-, Wirtschafts-, Demokratiereform, usw.-Politik, hat sich die Piratenpartei über die Ansätze von 2011 hinaus entwickelt.
Im Gegenteil.