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Google+ nov.2013

Verfasst: Di Nov 12, 2013 10:53 am
von root
https://plus.google.com/+piratenpartei/ ... ofZdUYGkyi

Antwort auf zwei Beiträge
x hat geschrieben:Das ist zeitlich und räumlich zu lokal gedacht.
Der gesuchte Rahmen lautet hier "Volkswirtschaftlich".
Es ist sogar volkswirtschaftlich erwünscht, dass jede Branche die Zahl ihrer benötigten Arbeitskräfte gegen 0 rationalisiert. Das ist ein Prozess der über Jahrzehnte teilweise fast Jahrhunderte abläuft und unbedingt notwendig ist für den technischen Fortschritt aber auch für das qualitative Wohlstandswachstum.

Einfaches Beispiel:
Einfach mal nachzählen wie viel Menschen heute in der Software, Computer und IT Branche arbeiten. Das sind nicht hunderttausende , das sind inzwischen Millionen. Das geht nur da seit 1960 die Zahl der Leute die wir für Landwirtschaft, Schwerindustrie usw. radikal wegrationalisiert haben. Die Arbeitslosen des Jahres 1960 würden gar nicht ausreichen um eine so große IT Industrie aufzubauen, die wir heute haben und von der wir unter anderem auch bei google+ profitieren.

Gehen wir nochmal 100 Jahre zurück und wir werden nicht mal genug Arbeitskräfte finden um Autos zu bauen oder Maschinenbau zu betreiben. Auch dort mussten durch Rationalisierung erstmal Millionen Menschen aus der Landwirtschaft und der Pferdewirtschaft getrieben werden, damit es genug Arbeitskräfte gibt, für jeden Bürger sein Auto oder sogar sein Zweitwagen zu bauen.

Da kann man in der Geschichte immer weiter zurück gehen bis zu dem Punkt an dem fast 100% aller Menschen nur für Nahrungsmittel und ihr tägliches Überleben gearbeitet haben und einfach keine Zeit und Arbeitskraft für anderes übrig war.
y hat geschrieben:Das habe ich auch nicht behauptet, obwohl da geschichtlich betrachtet wohl zumindest etwas dran ist. Ich habe nur geschrieben, dass es nachweisbar ist, dass Wachstum und Beschäftigung von einander abhängen und in Zeiten starken Wachstums auch die Arbeitslosigkeit zurück geht.
Und dein Beispiel mit den Fabrikarbeitern ist so auch nicht korrekt (obwohl natürlich auch da was dran ist). Über den Lauf der letzten 100 oder 200 Jahre wurden in extremen Ausmaßen Menschen durch Maschinen ersetzt. Die Arbeitslosigkeit ist aber nicht in ähnlichem Maße gestiegen - ganz und gar nicht! Die Menschen arbeiten jetzt einfach in anderen Bereichen, die früher überhaupt nicht denkbar waren.
Ihr werft anderen einen Mangel an Weitsicht und Einsicht vor aber bei euren Sichtweisen mangelt es ebenso ganz erheblich an geschichtlicher Erkenntnis. Daher wiederhole ich mich mal: wir haben kein Problem mit Wachstum, Automatisierung, Demographie oder ähnlichem. Wir haben ein Verteilungsproblem, welches in erster Linie auf die neoliberal geprägte Politik der letzten 40 Jahre zurück geht. Firmen Sparen heute und legen an statt zu investieren und zu riskieren - pervers!
Achja, bevor das einer anführt. Auch ein BGE halt ich für völlig verfehlt und quasi failed by design. Das würde nichts verbessern!

Erstmal vorweg, es existiert kein "ihr" als Gemeinschaft der BGE-Befürworter. Es existieren mittlerweile vielleicht ein Dutzend unterschiedlicher Modelle. Zum Thema.

Die Verdrängung schlechtbezahlter Arbeit durch hochpreisige ist m.E. nicht das zu betrachtende Phänomen. Sondern die Strukturen, die Bedingungen unter denen gearbeitet wurde.

Wenn man denn zurückblickt, z.B. in die Zeit als die Landwirtschaft das die Gesellschaft Bestimmende war, dann sollte man sich auch vergegenwärtigen, dass die Arbeiter in der Landwirtschaft „Bauern“ waren, die „als Hände“ zu dem Landstrich gehörten, auf denen sie lebten.

Im kapitalistischen System war erstens die Landwirtschaft so produktiv dass sie die Arbeitermassen miternähren konnte.
Heute liegt der Anteil der in Landwirtschaft Beschäftigten an den Beschäftigten insgesamt (in Deuschland ) bei ca. 2 %. Auf die Bevölkerung insgesamt macht das noch ein schlappes Prozent.
Und zweitens hat sich eine andere Art der Beteiligung am Arbeitsertrag entwickelt, die in der Bezeichnung Lohnarbeit ihren passenden Ausdruck gefunden hat.

Im „Kapitalismus“ werden hauptsächlich Waren produziert während im Feudalismus hauptsächlich Lebensmittel produziert wurden.
Der Wert der Ware richtet sich nach dem Aufwand, den es macht sie an dem Ort zu produzieren wo sie zu Kauf angeboten wird.

Die materielle Existenz einer Ware basiert auf physische Kraft, die man auf Materie einwirken lassen muss, um sie in die Form zu bringen.
Insofern kann man den Warenwerten, wie sie im produzierenden Industriezeitalter auftreten, eine gewisse „Naturgesetzlichkeit“ unterschieben.

Die Verdrängung dieser wertschöpfenden Arbeit, durch die Dienstleistung, also die Veränderung der wirtschaftlichen Grundstruktur unserer Gesellschaft, von der warenproduzierenden Industriegesellschaft (heute liegt der Anteil der Beschäftigten an den Beschäftigten insgesamt bei zwischen 14 und 18%) zur modernen Dienstleistungsgesellschaft, führt zwangsläufig zu der Notwendigkeit, sich mit der Rolle der Arbeit in den jeweiligen Systemen zu befassen.

Augenscheinlich ist z.B. dass die Ware in ihrer materiellen Erscheinung den Wert mit sich führt. Wer die Ware hat verfügt auch über ihren potentiellen Geldwert.

Der Wert einer Dienstleistung basiert auf ein filigranes Rechtssystem, das die Gesellschaft um solche Leistung herum kreiert hat. Darunter fallen Patent-, Leistungsschutz- und Urheberrechte, Gebührenordnungen für Rechtsanwälte, Notare, Architekten usw. aber auch Beamtenbezüge, Abgeordnetendiäten usw.
Eben ganz im Gegensatz zur produktiven, produzierenden Arbeit deren Wert sich in dem realen Erzeugnis spiegelt und auch misst.
Leider fokussiert die moderne binnenwirtschaftliche Betrachtung der Gesellschaft nach wie vor auf diesen heute marginalen Arbeitsprozess.
So muss, entsprechend der Lehrbuchmeinung, eine Lohnerhöhung durch Produktivitätszuwachs finanziert werden. (Völlig anders als z.B. bei einer Diätenerhöhung.)

Aber in der Dienstleistungsgesellschaft sind Arbeit und Einkommen entkoppelt. Die Bezahlung basiert nicht auf den Wert der durch die Arbeit erzeugten Leistungen sondern auf ein darübergestülptes Rechtsystem.

Darum muss für Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor häufig investiert werden. Was ja nichts anderes heißt, als dass ein solcher Arbeitsplatz nicht taugt um sich selbst zu finanzieren.

"Einen Arbeitsplatz finanzieren", bedeutet über das Einkommen (den Warenkorb) desjenigen zu verfügen, der den Arbeitsplatz besetzen soll.
Anders als in der Industriegesellschaft, in der ja der „Warenkorb“ von dem Arbeitenden selbst produziert wurde, der Arbeitsplatz sich quasi "selbst“ finanzierte.

Man kann auch sagen: Wesentliche Aufgabe der Industriegesellschaft war die Beseitigung des Mangels am materiellen Reichtum. Wesentliche Aufgabe der Dienstleistungsgesellschaft besteht darin den vorhandenen Überfluss zu verteilen. Arbeit in der Industriegesellschaft schuf Werte, Arbeit in der Dienstleistung vernichtet Werte.

„Teilen ist das neue Haben“, bedeute Arbeit und Einkommen bewusst zu trennen. Notwendig ist es, das Rechtssystem, das sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, welches die individuelle Zuteilung von Einkommen regelt, zu verschlanken, in dem ein allgemeines Recht auf (mindestens) ein existenzsicherndes Einkommen festgeschrieben wird.

Puh.. das war mal wieder eine kompakte Erklärung der revolutionären Aufgabe unsere Zeit.

Antwort von y

Verfasst: Di Nov 12, 2013 11:01 am
von root
y hat geschrieben:Nu erschrak ich erstmal ob der Masse an Text aber das meiste kann ich wohl ausklammern. Nur die paar Punkte:
"Es existieren mittlerweile vielleicht ein Dutzend unterschiedlicher Modelle." (BGE)
Und alle basieren auf absurden Grundannahmen und lösen kein einziges Problem.
"So muss, entsprechend der Lehrbuchmeinung, eine Lohnerhöhung durch Produktivitätszuwachs finanziert werden. (Völlig anders als z.B. bei einer Diätenerhöhung.)"
Falsch, oder besser falsch herum! Der Produktivitätszuwachs muss oder sollte für Lohnerhöhungen genutzt werden, damit das wirtschaftliche System funktioniert. Was passiert wenn man dem System ständig etwas entzieht ohne es wieder zuzuführen, sehen wir momentan!
"... Was ja nichts anderes heißt, als dass ein solcher Arbeitsplatz nicht taugt um sich selbst zu finanzieren."
Völlig irrelevant! Kein Arbeitsplatz muss sich aus sich heraus selbst finanzieren. Das würde für sehr viele oder gar die meisten Arbeitsplätze nicht funktionieren. Die Summe der Produktivität muss nur stimmen, der einzelne ist unwichtig.
"Arbeit in der Dienstleistung vernichtet Werte."
Das halte ich für noch gröberen Unfug, es sei denn du definierst Werte allein durch materielle Dinge!
"Puh.. das war mal wieder eine kompakte Erklärung der revolutionären Aufgabe unsere Zeit."
Das war ein netter philosophischer Exkurs aber keine Erklärung. Und die revolutionäre Aufgabe ist quasi nicht existent (aber ich gestehe zu, vielleicht ist sie das irgendwann). Das einzige momentane Problem ist eins der Verteilung. Dass Arbeitnehmer nicht am Produktivitätszuwachs teilhaben und ihn verfrühstücken können, um damit den Wirtschaftskreislauf im Gang zu halten, ist das Problem. Und dass unsere Regierung meint, man könne gegen andere Länder konkurrieren wie Unternehmen untereinander, ist ein Problem. Über den Rest kann man gerne philosophieren aber relevant ist er momentan eher nicht!
(Sorry für die teils harschen Worte aber dieses philosophische Probleme herbei schreiben und die realen damit verdecken in dem Lager, das nun langsam mal eine politische Alternative gestalten sollte, geht mir indessen tierisch auf den Sack!)
Nun ist es hier vielleicht nicht der richtige Ort um das BGE zu diskutieren. Dennoch wäre es nett wenn du die „absurden Grundannahmen“ etwas näher umreißen könntest.
Sehr schön ist es zu sehen, dass es dir nicht gelungen ist meinen Beitrag zu verstehen. Der Schreck vor der Textmasse hat hier wohl eine destruktive Wirkung entfaltet? Erfahrungsgemäß ist es gut, bevor man „geladen“ lospoltert, das Gelesene eine Weile sinken zu lassen und es dann erneut anzusehen.
So ein Vorgehen erspart uns verbale Schlägereien und hilft dem gegenseitigen Verständnis. Gerade die Piratenpartei entfaltet ihr Potential ja nicht im Gleichklang sondern in der Diversität, in der Buntheit des Lebens. Das beinhaltet einen hohen Anspruch an eine Debatte.

Während ich in meinen Beitrag versuchte, die strukturellen Unterschiede zwischen moderner Dienstleistungsgesellschaft und vergangener Industriegesellschaft herauszuarbeiten, pappst du einfach alles wieder zusammen, um uns mit Binsenweisheiten zu langweilen.

Betrachten wir den europäischen Binnenmarkt als Ganzes, dann ist deine Behauptung richtig. Denn die Produktion der materillen Güter sollte mit dem Konsum derselben im Einklang stehen.

Nur sagt dieser Satz überhaupt nichts darüber aus, wie der Konsum geregelt wird. Die Frage lautet ja, wer darf wieviel und warum konsumieren.

In einer Gesellschaft in der Mangel herrscht bekommen vor allem – lassen wir mal die religiös-ideologischen determinierten Ungerechtigkeiten außeracht – jene ihren Anteil, die den Warenberg produzieren. Das ist wegen des Selbsterhaltes der Gesellschaft notwendig.
Es gilt der Anspruch an den einzelnen, „Wer leben will, der muss auch arbeiten.“ Denn es ist nur die gemeinschaftliche Anstrengung, die den Mangel schnell und zuverlässig beseitigt.

So war es gestern.
Heute sieht die Sache anders aus. Dieses Andere willst du nicht sehen, wie deine Weigerung vor differenzierter Betrachtung zeigt.

Über das technische Vermögen verfügend, beliebige Märkte mit den nötigen materiellen Dingen zu versorgen, entpuppt sich als aktuelles Problem: Die Verteilung des Überflusses zu organisieren.
So sind ja die „Billigprodukte“ aus den Industrieländern z.B. die Ursache für den Strukturwandel der zum Teil noch feudalen Verhältnisse in vielen Regionen Afrikas. Und wir können uns aus der Verantwortung für diesen Wandel nicht herausstehlen.
Auch das ist ein Aspekt, der auf der Veränderung der wirtschaftlichen Grundlage basiert.

So richtig deine Erkenntnis ist, der nach die „Summe der Produktivität“ stimmen muss, wenn das heißen soll, dass man nicht mehr konsumieren kann als man produziert, so falsch ist die implizierte Voraussetzung, dass die gesellschaftlich verfügbare Arbeitsmenge hier eine relevante, den Warenausstoß beschränkende Größe ist.

Es ist im Gegenteil die fehlende Nachfrage, die die Produktion beschränkt. Nicht massenweise Askese und Konsumverzicht beleben die Wirtschaft sondern das Gegenteil ist heute richtig.

Mit anderen Worten Arbeit und Einkommen sind zu trennen, heute gilt der Anspruch: „Leben um zu arbeiten.“

Wie du richtig schreibst: „Kein Arbeitsplatz muss sich aus sich heraus selbst finanzieren. Das würde für sehr viele oder gar die meisten Arbeitsplätze nicht funktionieren.“
Weil das eben nicht funktioniert, stellt sich ja die Frage wie die Arbeitsplätze finanziert werden, die sich nicht selber finanzieren. Borniert übergehst du die von mir herausgearbeiteten Unterschiede und verweigerst dich der Fragen, die sich damit auftun.

Auch das Vermanschen der arbeitsfähigen Bevölkerung unter den Begriff Arbeitnehmer und eine undifferenzierte Betrachtung des „Wirtschaftskreislaufs“ verweigert sich der Kenntnisnahme gesellschaftlicher Probleme und führt zu keiner Lösung.

Mit dem Appell an die „Regierung“, sie solle nicht meinen man könne mit anderen Ländern konkurrieren wie Unternehmen untereinander, disqualifizierst du dich endgültig.

Während ich nun immerhin das BGE als eine Lösung für die gegenwärtigen sozialen und wirtschaftlichen Probleme diskutiere kommt von dir NICHTS.

Im Übrigen motze ich hier nicht rum, und fordere dich zum Schweigen, damit in diesem „Lager?“ langsam mal eine politisch Alternative gestalten wird. Mit deinem Lieblingsplatz, dem Gemeinplatz, und deinem Lieblingsargument, der Phrase, wird es jedenfalls schwer das Fundament für eine politische Alternative zu legen.

Du hast noch einen Happen Arbeit vor dir, um erstens die Welt in der du lebst zu begreifen und um zweitens ein tolerables Gesprächsverhalten zu entwickeln.

y hat geschrieben: In deinem Text steht wieder so viel Blödsinn (sorry anders kann ich das nicht mehr bezeichnen so lange ich es auch sacken lasse), dass ich es leider wieder auf ein paar Punkte reduzieren muss.
"Während ich in meinen Beitrag versuchte, die strukturellen Unterschiede zwischen moderner Dienstleistungsgesellschaft und vergangener Industriegesellschaft herauszuarbeite..."
Weil dein Herausgearbeitetes Blödsinn ist. Selbst wenn 100% der Menschen nur noch Dienstleister sind, macht das keinen Unterschied. Die Funktion der Wirtschaft als solche bleibt die gleiche. Wichtig ist eben nur die Produktivität bzw. den Produktivitätsgewinn den Menschen als Lohn(steigerung) zur Verfügung zu stellen, damit die Wirtschaft weiter funktioniert. DA liegt heute das Problem, weil dies nicht in erforderlichem Maße geschieht - Ende der Geschichte. Da braucht man nicht viel Blabla um das zu erklären. Es ist simple Logik! Deshalb heißt das auch Wirtschaftskreislauf!
"Nur sagt dieser Satz überhaupt nichts darüber aus, wie der Konsum geregelt wird. Die Frage lautet ja, wer darf wieviel und warum konsumieren."
Das ist völlig Schnurz wer wie viel warum weshalb konsumiert. Wichtig ist nur, dass konsumiert wird und zwar im Einklang mit der Produktivität. Deshalb ist die Verteilung auch wichtig, weil einer alleine z.B. niemals 1000 Brötchen zum Frühstück mampft, die der Bäcker verkaufen muss, um sein Geschäft am Laufen zu halten.
"So war es gestern.
Heute sieht die Sache anders aus."
Deine Betrachtungswinkel in allen Ehren aber es ist wirklich in diesem Zusammenhang irrelevant und wird durch ständige Wiederholung nicht relevanter.
"Weil das eben nicht funktioniert, stellt sich ja die Frage wie die Arbeitsplätze finanziert werden, die sich nicht selber finanzieren."
Aus der vorhandenen Produktivität! Wie oft denn noch? Stell dir vor du lebst (weil du es ja so mit der Vergangenheit hast) in einem verdammt großen Dorf, dass produktiv ist bis zum Abwinken - nennen wir es Deutschland. Und weil das so ist, bist du nicht gezwungen auf dem Feld zu arbeiten sondern kannst andere nützliche Dinge erledigen, die an sich nicht produktiv sind - z.B. auf der Straße aufpassen, dass keiner Blödsinn macht. Also leistest du einen Anteil am Gemeinwesen und bekommst deinen Anteil an der Produktivität, die alle zusammen erwirtschaften und kannst welche von den 1000 Brötchen kaufen. Ganz simpel, nicht wahr!? Wenn dort aber nun ein Ungleichgewicht entsteht, weil irgendein Hampelmann behauptet eine Arbeitskraft müsste so produktiv sein, um sich quasi selbst zu bezahlen und entsprechend den Lohn drückt, kommt dieser schöne Kreislauf durcheinander. Dann ist nämlich plötzlich weniger Nachfrage da, weil ja einige Leute keinen oder einen geringeren Lohn erhalten. Also wird auch die Produktion gedrosselt - mangels Nachfrage. Weil nicht mehr so viel produziert wird, werden wieder weniger Leute gebraucht, was wieder zu weniger Löhnen führt und zu weniger Nachfrage usw.

Dieser Kreislauf muss funktionieren. Alles drum herum ist Wurst! Dein BGE würde da mehr Probleme verursachen als lösen. Die Frage wäre nämlich wer zahlt das BGE, wer erwirtschaftet die nötige Produktivität, um das BGE zu zahlen und wie erhält man dabei das richtige Gleichgewicht, um trotzdem technischen Fortschritt und damit eine Steigerung der Produktivität zu erreichen. Und da versagen bei genauer Betrachtung bisher alle Modelle, die ich kenne. Und das der Piraten ganz vorne, weil es das BGE u.a. aus Konsumsteuern finanzieren möchte. Das nenne ich den Gipfel der Absurdität!
"Mit dem Appell an die „Regierung“, sie solle nicht meinen man könne mit anderen Ländern konkurrieren wie Unternehmen untereinander, disqualifizierst du dich endgültig."
Das solltest du näher Ausführen! Zuvor frage ich dich jedoch eines: Wenn du allein mit dem Rest der Welt handelst, und immer nur einen Überschuss in deiner Bilanz hast, also weniger importierst als exportierst, wie soll der Rest der Welt dann seine Rechnung an dich begleichen, wenn du ja nichts annimmst? Also schenkst du dem Rest der Welt deine Waren oder suchst dir einen anderen Handelspartner. Vielleicht findet sich ja doch noch wer auf dem Mars oder so!
Wenn man etwas nicht versteht, gibt es die Möglichkeit nachzufragen. Dir geht es offensichtlich weniger darum meine Gedanken nachvollziehen zu können, als darum, dein vorurteilbehaftetes Populärwissen hinauszuposaunen.
Aber sehen wir uns das Trauerspiel an.
y hat geschrieben:"Selbst wenn 100% der Menschen nur noch Dienstleister sind, macht das keinen Unterschied. Die Funktion der Wirtschaft als solche bleibt die gleiche."

Ja mein Freund ob du Gammelfleisch isst, oder Rosenblätter, die Funktion der Verdauungstraktes bleibt gleich. Was soll ein Erwachsener mit diesem kindischen Geschwätz anfangen?

Wenn 100 % der Menschen Dienstleister sind, dann hast du ersten die Kinderarbeit eingeführt und zweitens die ewig sichere Rente abgeschafft. Aber was viel wichtiger ist, du hast die gesamte materielle Produktion inklusive der Landwirtschaft vollautomatisiert. Dadurch könnte die materielle Versorgung der 100% Menschen zu 100% kostenlos erfolgen und so verschwände jeder rationale Grund, Menschen in materielles Elend zu zwingen. Übrig blieben nur noch irrationale Gründe. Macheiner leidet z.B. unter dem unstillbaren, despotischen Wunsch seine Mitmenschen nach seinem Geschmack erziehen zu wollen. Bei solchen hätten dann die hochqualifizierten Therapeuten ein ausgedehntes Betätigungsfeld. „Arbeit ohne Ende!“
y hat geschrieben:"Wichtig ist eben nur die Produktivität bzw. den Produktivitätsgewinn den Menschen als Lohn(steigerung) zur Verfügung zu stellen, damit die Wirtschaft weiter funktioniert."

Die Produktivität sagt nichts aus über die Menge der produzierten Waren. Sowenig wie die Leistung einer Lokomotive Auskunft darüber erteilt, wen oder was sie wohin transportiert.
Man kann die Produktivität erhöhen und den Warenausstoß gleichzeitig vermindern.
Man kann auch den Warenausstoß erhöhen ohne die Produktivität zu erhöhen, ja sogar bei Produktivitätseinbrüchen, in dem man z.B. länger arbeitet.

Weiter:
Warum sollte die Steigerung der Produktivität z.B. in der Landwirtschaft zur Lohnerhöhung im produzierenden Gewerbe führen.
Warum sollte ein Arzt mehr Lohn erhalten, wenn ein Bauer mehr Kartoffeln erntet?

Gerade die Produktivitätssteigerung und die damit einhergehenden Überschussproduktion in der Landwirtschaft führte über Jahre hinweg zur Subventionierung von Brachflächen, d.H. die Landwirte wurden fürs Nichtstun bezahlt. Sie an der Arbeit zu hindern kostete der Gesellschaft „Lohn“.

Deine Darstellung macht, wenn überhaupt, nur dann Sinn, wenn wir „Produktivitätsgewinn“ durch „Wirtschaftswachstum“ ersetzen. Binnenwirtschaftlich betrachtet kann man aber den Zuwachs auch nicht in Lohn verwandeln. Denn bekanntlich existieren zwei große Wirtschaftsbereiche, Konsum und die Investition. In China z.B. wandert der größte Teil des Wachstums in den Aufbau von Infrastruktur. Das hindert nicht die Funktionsfähigkeit der chinesischen Binnenwirtschaft, im Gegenteil.
y hat geschrieben:"DA liegt heute das Problem, weil dies nicht in erforderlichem Maße geschieht - Ende der Geschichte. Da braucht man nicht viel Blabla um das zu erklären. Es ist simple Logik! Deshalb heißt das auch Wirtschaftskreislauf!"
Es dürfte allgemein bekannt sein, dass nicht mehr Wasser von Himmel fallen kann als zuvor hinaufgestiegen ist. Auch hier kann man von einen Kreislauf sprechen. Nun sagt aber so ein Kreislauf überhaupt nichts über die Gesamtmenge des „fliegenden“ Wassers aus noch darüber wann es wo und warum abregnet.

Ob deiner Großmäuligkeit kann einen schon die Kinnlade runtersacken.


Auf den neuen Blödsinn in den Sätzen zuvor gehe ich mal nicht ein - gerade bzgl. Rente und Kinderarbeit etc. Wie denkt man sich so einen Quatsch eigentlich aus!?

Ich fange mal hier an:
"Dadurch könnte die materielle Versorgung der 100% Menschen zu 100% kostenlos erfolgen..."
Mal ganz davon ab, dass dieses Beispiel nur etwas verdeutlichen sollte und ich es für wenig realistisch halte, nehmen wir es mal an. Dann kann deine Annahme auch nur zutreffen wenn du davon ausgehst, dass alle dazu Notwendigen Arbeiten inkl. Wartungsarbeiten, die ja auch eine Dienstleistung sind, kostenlos erfolgen.
"Die Produktivität sagt nichts aus über die Menge der produzierten Waren. ... Man kann die Produktivität erhöhen und den Warenausstoß gleichzeitig vermindern. ... " Ja, oder anders herum...
Darum geht es aber nicht. Der Warenausstoß passt sich meist dem Markt an. Die Steigerungen in der Produktivität sind aber das, was unseren Wohlstand ausmacht. Und diesen gilt es (wenn möglich gerecht) zu verteilen. Denn nur so (wie ich bereits versucht habe darzulegen) bleibt auch der Wirtschaftskreislauf erhalten.
"... Warum sollte ein Arzt mehr Lohn erhalten, wenn ein Bauer mehr Kartoffeln erntet? ..."
Wenn ein Bauer mal ein paar mehr Kartoffeln hat kann er sich freuen und hat mehr Profit. Wenn aber die Gesellschaft insgesamt Produktiver ist, sollte dies (aus zuvor genannten Gründen) auch dazu führen, dass ALLE etwas davon haben. Ich frage mich, wie man für das BGE sein kann und zeitgleich gegen so etwas Elementares argumentiert! lol
Vielleicht gehörst du aber auch zu den BGE-Befürwortern, die sich zumindest etwas mehr darüber im Klaren sind, was ein BGE noch so für Ungerechtigkeiten nach sich ziehen würde, und nimmst deshalb diese Stellung ein. Das mag ich nun nicht beurteilen. Zum BGE empfehle ich übrigens den Blog von Heiner Flassbeck, der dies mal ein zwei kurzen Artikeln recht ordentlich auseinandergenommen hat. Dort könntest du auch einiges weitere an Wissenslücken in Bezug auf Volkswirtschaft schließen. Wirklich sehr lesenswert!
"Denn bekanntlich existieren zwei große Wirtschaftsbereiche, Konsum und die Investition."
Und diese beiden sind in Bezug auf die momentanen Löhne beide gleich. Der Unterschied, den du da aufzuzeigen versuchst existiert so nicht. Der Unterschied ist lediglich, dass Investitionen im Idealfall zu weiterer Produktivitätssteigerung führen. Aber Löhne werden aus beiden bezahlt.
"Das hindert nicht die Funktionsfähigkeit der chinesischen Binnenwirtschaft, im Gegenteil."
Weil die Chinesen auch intelligenter sind als wir Deutsche. Die lassen ihre Bevölkerung stärker in Form von Lohnsteigerungen an ihrer Produktivität teilhaben. Dort versteht man anscheinend mehr von Volkswirtschaft!
"Es dürfte allgemein bekannt sein, dass nicht mehr Wasser von Himmel fallen kann als zuvor hinaufgestiegen ist."
Aha, da haben wir ja immerhin schon einen Punkt der Einigkeit. Besser als nix!
"Nun sagt aber so ein Kreislauf überhaupt nichts über die Gesamtmenge des „fliegenden“ Wassers aus noch darüber wann es wo und warum abregnet."
Tja, aber es ist von Bedeutung wo es abregnet. Auf der Erde kann man sich ein paar Gebiete ohne Wasser vielleicht leisten, aber Menschen ohne Versorgung!? Aber das driftet in die Ethik. Es ging ja erstmal um Wirtschaft. Aber selbst da ist es Gift, das Gros nur auf eine einzige Stelle regnen zu lassen. Diese Stelle ist nämlich irgendwann übersättigt und der Regen ist dort vergeudet, während er an anderer Stelle gebraucht wird.
"Ob deiner Großmäuligkeit kann einen schon die Kinnlade runtersacken."
Ich hoffe nicht nur deshalb sondern zwischendurch auch mal getrieben von ein wenig Erkenntnis! ;o)
Vor einigen Jahren, als die Piraten sich gerade gründeten, war ich hellauf begeistert und wäre fast beigetreten. Eine damals schwierige Zeit und zu viel Arbeit hielten mich vorerst davon ab. Heute bin ich froh darüber, da ich 1. noch immer zu wenig Zeit hätte mich in einer Partei entsprechend einzubringen und 2. es auch schön sein kann ganz undiplomatisch seine Meinung zu sagen. Und so habe ich es mir - zumindest bei solchen mir und allgemein sehr wichtigen Themen - angewöhnt einen weniger diplomatischen Ton anzuschlagen. Ich habe manchmal auch echt ein schlechtes Gewissen deshalb - ehrlich! :o)

einwand von x

Verfasst: Di Nov 12, 2013 11:25 am
von root
x hat geschrieben:
Der Kapitalismus macht keinen Unterschied zwischen Waren und Dienstleistungen. Dienstleistungen sind auch nicht auf geistiges Eigentum beschränkt, sondern sind sogar in der Mehrzahl genau eben das eine Dienstleistung. Wenn man es genau nimmt stellen die meisten Arbeitskräfte ihrem Unternehmen eine Dienstleistung, also ihre Arbeitskraft, zur Verfügung, leben also von dem Verkauf von Dienstleistung und nicht von materiellen Waren.

Auch als Konsument ist der Unterschied fließend um nicht zu sagen vernachlässigbar.
Jede Arbeitskraft konsumiert daher Waren + Dienstleistungen in dem Wert in dem sie diese auch der Gesellschaft zur Verfügung stellt.

Mangelnde Kaufkraft bedeutet daher vor allem mangelnde Produktivität des Einzelnen und gerade hier darf man Dankbar sein, dass die eher unproduktiven Jobs maschinell ersetzt werden und für alle somit mehr Möglichkeiten generiert werden hoch produktiv zu sein und damit sich ein hohes Wohlstandsniveau leisten zu können, unabhängig davon ob sie nun Waren, Dienstleistung oder Nahrungsmittel herstellen.
Es mag ja richtig sein, dass der mir unbekannte Herr Kapitalismus keinen Unterschied zwischen Waren und Dienstleistungen macht, aber ich.

Und, ich habe nirgends behauptet, dass eine Dienstleistung auf geistiges Eigentum beschränkt wäre. Allerdings spiegelt sich in seinem rechtlichen Schutz, die Absurdität, in die es führt, wenn man versucht Dienstleistungen mit Maßstäben der warenproduzierenden Industriegesellschaft zu fassen, wider.

Gedankenfreiheit wird heute unterbunden mit dem Hinweis auf Schutz geistigen Eigentums. Hier wird rechtlich eine „Ware“ konstruiert die keine ist. So wird Gedankenfreiheit und Kreativität eingeschränkt und die gesamte Gesellschaft in ihrer Entwicklung gehemmt.

Aber zurück! Dein Beitrag leidet massiv unter einer „babylonische Sprachverwirrung“. So setzt du die Tätigkeit in Produktion und Dienstleistungssektor wahlweise mit dem Ergebnis gleich.

Für die Dienstleistung mag das funktionieren, wenn es auch nicht unbedingt förderlich ist, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Die Dienstleistung wir ja in der Regel während ihrer Produktion konsumiert. Konsum und Produktion fallen also zeitlich zusammen.

Die "Arbeitskräfte" stellen den "Unternehmen" keine Dienstleistungen zur Verfügung sondern ihr Arbeitsvermögen, ihr Arbeitspotential. Sie leben also weder vom Verkauf von Dienstleistungen noch vom Verkauf von Waren.
Immerhin demonstriert deine gedankenlose Gleichsetzung von Arbeitsvermögen mit Arbeitsergebnis, wie weit die Besonderheiten der Dienstleistungsgesellschaft bereits in die Ideologie der Gegenwart eingdrungen sind.

Die Fragen die, bezogen auf das BGE, in diesem Zusammenhang von Interesse wäre ist, warum kauft ein "Unternehmen" das Arbeitsvermögen, was macht es damit und wie finanziert es den Kauf.
Und weiter, woran liegt es, dass es der modernen Gesellschaft nicht gelingt, das gesamte angebotene Arbeitsvermögen zu nutzen?
Und noch weiter, warum müssen "Unternehmer" überhaupt das Arbeitsvermögen von z.B. Erziehern, Pflegerinnen kaufen? Wäre hier eine direkte Beziehung zwischen Werkstück dem „Pflegebedürftigen“ und dem "Arbeitnehmer" nicht positiver?

Nach dem du die nähere Beschäftigung mit den Unterschied zwischen der Produktion von Waren einerseits und der Produktion von Dienstleistungen andererseits, elegant umschifft hast, wendest du dich dem Konsumenten zu.

„Auch als Konsument ist der Unterschied fließend um nicht zu sagen vernachlässigbar.
Jede Arbeitskraft konsumiert daher Waren + Dienstleistungen in dem Wert in dem sie diese auch der Gesellschaft zur Verfügung stellt. „

Das ist Heiapopeia für I-Dötzchen. Mann reduziert alle Menschen auf „Arbeitskraft“ und schon ist die Welt wie sie ihm gefällt. Aber so einfach ist es in der Realität denn doch nicht.
Wäre es, wie du hier behauptest, dann würde von den 80 Millionen Bundesbürgern gut die Hälfte verhungern, weil sie keine Arbeitskraft in den gesellschaftlichen Output investieren.

Die reallebenden Menschen, also die außerhalb deiner Männermärchenwelt, konsumieren unabhängig von dem, was sie persönlich der Gesellschaft an „Werten“ zur Verfügung gestellt haben, bzw. ob sie überhaupt was zur Verfügung gestellt haben. Wer was bekommt entspricht nicht seiner „Leistung“, die man ja ohnedies nicht wirklich zuverlässig messen kann.
Die primitive Methode, vom verfügbaren Einkommen bzw. vom Vermögen eines Menschen auf seine Leistungen zu schließen, dreht die Beweisführung, nach dem Motto „wer Knast sitzt ist auch schuldig“, um.

Im besten Fall läuft deine Milchmädchenrechnung auf den bereits bekannten Gemeinplatz hinaus, demnach die „Gesellschaft“ nur konsumieren kann, was sie zuvor produziert hat.

Auch der letzte Abschnitt deines Beitrages ist substanzlos.
Denn wessen mangelnde Kaufkraft meinst du? Bist du ernsthaft der Ansicht, individuelle Produktivität stünde in irgendeinem Verhältnis zur individuellen Kaufkraft?
Wie misst du Produktivität in der Pflege, bei den Ordnungskräften, bei den Abgeordneten, bei Lehrkörpern usw.? Möglich ist auch, dass jemand „hochproduktiv“ im Open-Source Bereich arbeitet. Dadurch wächst ihm aber keine Kaufkraft zu.
Wir können kein einziges gesellschaftliches Problem lösen, wenn wir uns einer differenzierten Betrachtung verweigern.

Warum sollen überhaupt alle Menschen hochproduktiv sein müssen. Beim BGE geht es nur um ein existenzsicherndes Mindesteinkommen, das hindert keinesfalls irgendwen hochproduktiv zu sein. Es wirft auch ein merkwürdiges Licht auf dein Menschenbild, wenn du glaubst, der einzige Lebenszweck hochqualifizierter Menschen bestünde im Anhäufen von viel Kohle.

Schlussendlich, was hätten solche „Privatverhältnisse“ mit der Gesellschaft insgesamt zu schaffen?
Das BGE fokussiert ja nicht auf individuelle Hilfen wie es übliche Praxis des Sozialstaates.
Für mich ist das BGE die notwendige soziale Antwort auf eine längst vollzogene strukturelle Veränderung der Gesellschaft.
Denn für den inneren Zustand einer Gesellschaft ist es nicht egal ob sie primär Waren, Dienstleistung oder Nahrungsmittel herstellt.

x hat geschrieben:
Es mag ja richtig sein, dass der mir unbekannte Herr Kapitalismus keinen Unterschied zwischen Waren und Dienstleistungen macht, aber ich.
Da es hier aber nicht um Sie geht, sondern um wirtschaftliche Zusammenhänge im Kapitalismus, ist es ziemlich egal was sie aus ihrem Subjekt herleiten, zumal das offensichtlich rein konstruktivistisch ist.
Wie misst du Produktivität in der Pflege, bei den Ordnungskräften, bei den Abgeordneten, bei Lehrkörpern usw.?
Die misst man mit der Höhe des Preises, den jemand bereit ist dafür zu zahlen.

Der Trick, der Ihrem semi-marxistischem Konstruktivismus fehlt, ist die unbeantwortete Frage nach der Differenz zwischen Ökonomie und Sozialität sowie der Rolle des Marktes.
Die Fragen die, bezogen auf das BGE, in diesem Zusammenhang von Interesse wäre ist, warum kauft ein "Unternehmen" das Arbeitsvermögen, was macht es damit und wie finanziert es den Kauf.
Ein Unternehmen finanziert sich aus seinen Einnahmen und seinem Kapital. Ein Unternehmen ist damit eine virtuelle Entität bei der Arbeitskraft und Kapital gebündelt werden um eine Ware oder Dienstleistung herzustellen und zu verkaufen. Der "Erlös" aus diesem Verkauf wird, dann an die Beteiligten auf Unternehmensseite ausgeschüttet, also Kapitalgeber und Arbeitskraftgeber.

Möglich ist auch, dass jemand „hochproduktiv“ im Open-Source Bereich arbeitet. Dadurch wächst ihm aber keine Kaufkraft zu.
Das gerade ist das Problem bei solcher Arbeit. Mit der Entziehung vom Markt ist Produktivität nicht mehr messbar und die zustehende gesellschaftliche Gegenleistung nicht mehr definierbar.
Das BGE verbessert daran nichts, denn sie macht diese Leistung weiterhin weder messbar noch vergütbar.

Wer also unentgeldlich arbeitet, dem sollte von vorherein klar sein, dass er freiwillig auf jegliche messbare gesellschaftliche Gegenleistung verzichtet.

Das gute an einer freien Gesellschaft wie der unseren ist, dass jeder das Recht hat auf eine Gegenleistung zu verzichten. Das stört das Wirtschaftssystem nicht. Jeder darf so generös sein wie er möchte.

Die Probleme fangen erst dort an, wenn auf einen Gegenleistung unabhängig von der Eigenleistung bestanden wird. Damit wird das Prinzip der Fairness komplett ausgehebelt, in der Konsequenz werden Menschen mit hoher Output-Leistung dann gezwungen werden müssen auf Gegenleistung zugunsten von anderen zu verzichten. Das ist das kommunistische Prinzip, leistungsunabhängiges Einkommen, was genau daran gescheitert ist, dass es das Einkommen leistungsunabhängig gemacht hat.
Dem einen Blödsinn, den anderen semi-marxistischer Konstruktivismus.
x hat geschrieben:„Da es hier aber nicht um Sie geht, sondern um wirtschaftliche Zusammenhänge im Kapitalismus..“
Nett gekontert, könnte man sagen, aber, wenn es um die Zusammenhänge im Kapitalismus geht, dann ist deine Aussage aus dem vorhergehenden Beitrag:
Der Kapitalismus macht keinen Unterschied zwischen Waren und Dienstleistungen.
irrig. Richtig hätte sie lauteten müssen:
‚Im Kapitalismus gibt es keine Unterschiede zwischen der Produktion von Waren und der Produktion von Dienstleistungen‘.
Die Richtigkeit deiner Behauptung hättest du dann nachweisen müssen, sonst handelt es sich um ein reines Glaubensbekenntnis.

Ich hätte dann weiter gefragt:
Mag ja sein, dass es im Kapitalismus keinen Unterschied zwischen beiden gibt, aber existieren unabhängig vom betrachteten Gesellschaftssystem Unterschiede?
Sind also die von mir bisher dargelegten Unterschiede, die ich übrigens nicht aus meinem Subjekt herleite, sondern aus objektiven gesellschaftlichen Zuständen, vorhanden oder nicht?

Produktivität in der Pflege, bei den Ordnungskräften, bei den Abgeordneten, bei Lehrkörpern usw.
x hat geschrieben:misst man mit der Höhe des Preises, den jemand bereit ist dafür zu zahlen.
Wieder eine neue Erkenntnis? Niemand zwingt dich hier über Dinge zu sprechen von denen du keine Ahnung hast.

Und wenn das Ergebnis deines Glaubensbekenntnisses ist, dass die Produktivität eines Drogendealers am Preis seiner Waren gemessen werden kann, dann solltest du dich vielleicht doch mal in eine Ecke zurückziehen und einige besinnliche Stunden darauf verwenden deine Männermärchenwelt neu zu konstruieren.
x hat geschrieben:Der Trick, der Ihrem semi-marxistischem Konstruktivismus fehlt, ist die unbeantwortete Frage nach der Differenz zwischen Ökonomie und Sozialität sowie der Rolle des Marktes.

Der Trick, der fehlt, ist eine unbeantwortete Frage, was soll das heißen? Geht das auch in Deutsch?
Die Frage nach der Differenz zwischen Ökonomie und Sozialität sowie der Rolle des Marktes? Auch wenn ich diesen Satz hundertmal abtippe, ich erkenne weder Frage noch Trick.
Wenn die Beantwortung dieser „Frage“ dich interessiert, dann versuch dich doch daran.
x hat geschrieben:Ein Unternehmen finanziert sich aus seinen Einnahmen und seinem Kapital. Ein Unternehmen ist damit eine virtuelle Entität bei der Arbeitskraft und Kapital gebündelt werden um eine Ware oder Dienstleistung herzustellen und zu verkaufen. Der "Erlös" aus diesem Verkauf wird, dann an die Beteiligten auf Unternehmensseite ausgeschüttet, also Kapitalgeber und Arbeitskraftgeber.

Also wenn ein Unternehmen sich aus seinem Kapital finanzierte, dürfte es, je nach Specksicht, früher oder später erledigt sein.
Warum es eine virtuelle Entität und keine reale Entität oder Einrichtung sein soll, wird auch nicht näher erläutert.
Dass es Dienstleistungen herstellen kann, die es anschließend verkauft, wage ich zu bezweifeln.
Zu guter Letzt wenn der „Erlös“ ausgeschüttete wird, dann armes Unternehmen. Wenigstens die Produktionskosten und etwaige Steuern sollten zuvor aus dem Erlös herausgerechnet werden.

Ergo, Bezüge zur Realität scheinen deinem voll-murxistischen Hohlkonstrukt gänzlich zu fehlen.
x hat geschrieben: Das gerade ist das Problem bei solcher Arbeit. Mit der Entziehung vom Markt ist Produktivität nicht mehr messbar und die zustehende gesellschaftliche Gegenleistung nicht mehr definierbar.
Das BGE verbessert daran nichts, denn sie macht diese Leistung weiterhin weder messbar noch vergütbar.


Du solltest mal eine Wörterbuch zur Hilfe nehmen und unter Produktivität nachschlagen.
Wenn du erlaubst verlassen wir kurz mal deine Märchenwelt und schauen in die reale.

In ihr existieren einerseits die Ökonomie des Marktes und andererseits die Ökonomie außerhalb des Marktes.
Zur Ökonomie außerhalb des Marktes gehörte seit jeher, die Reproduktion des Menschen, also die Kindererziehung, die ärztliche Versorgung, die Pflege, sowie der gesamte Sektor ehrenamtlicher Tätigkeit. Aber auch die gesamte Daseinsvorsoge innerhalb eines Binnenmarktes.

Es existierte also seit jeher ein mächtiger wirtschaftlicher Bereich, dessen "Produktivität", wie du sagst, nicht messbar und darum die ihm zustehende gesellschaftliche Gegenleistung nicht definierbar ist.
Und genau darin spiegelt sich der von mir herausgearbeitete Unterschied.

Ich bezeichne den einen Markt als Warenmarkt (Produktion materieller Güter), den andern als Dienstleistungsmarkt. Natürlich kann man beide nicht exakt voneinander trennen. Es gibt sicher Schnittmengen also Bereiche die beiden zugerechnet werden könnten.

Die Gesetzmäßigkeiten des Warenmarktes unterscheiden sich von denen des Dienstleistungsmarkts.
Ein wesentliches Merkmal für den Dienstleistungsmarkt beschreibst du ja selber, die Gegenleistung ist nicht mehr definierbar. Sie wird durch unser Rechtssystem definiert. Die „Preise“ werden nicht, wie du fälschlich annimmst, durch die allgemein bekannten Gesetzmäßigkeiten des Warenmarktes festgelegt.

Der Warenmarkt hat lange Zeit die gesellschaftliche Ökonomie dominiert. Im Laufe der Zeit hat sich allerdings das Verhältnis beider Märkte umgekehrt.
Die Binnenwirtschaftswissenschaft hat aber den Dienstleistungsmarkt nie für voll genommen. Z.B. war die „Hausarbeit“ ihr nie eine ökonomische Größe.
Darum ist die Wirtschaftswissenschaft den gegenwärtigen Problemen gegenüber machtlos. Denn alles was sie versuchen kann ist, die Dienstleistung warenmarktfähig zu machen.

Daraus resultieren dann solche Absurditäten wie, dass jemand der fremde Kinder erzieht, „produktiv“ im Warenmarktsinne ist, während jener der seine eigenen Kinder erzieht nicht produktiv ist. Ersterer kann von seiner Arbeit leben, weil die zustehende Gegenleistung rechtlich geregelt ist, letzterer hat die Arschkarte. Denkt man dieses „wirtschaftswissenschaftlich fundierte“ System zu Ende, dann werden wir in Zukunft alle unsere Einkommen generieren, indem wir uns wechselseitig um unsere Kinder kümmern und uns gegenseitig den Haushalt führen.

Das BGE ändert nicht die Warenmarktgesetzlichkeiten, das ist auch nicht seine Aufgabe. Durch ein allgemeines Recht auf Einkommen für jedermann -frau und –kind wird die Gesellschaft von dem Zwang befreit, jede Tätigkeit warenmarktfähig auszuschreiben, nur um die Höhe der Gegenleistung definieren zu können. Das BGE packt das Übel bei der Wurzel.
x hat geschrieben:Die Probleme fangen erst dort an, wenn auf einen Gegenleistung unabhängig von der Eigenleistung bestanden wird.

Das ist eben falsch. Denn gegenwärtig existiert eine massenhafte, stetig wachsende Eigenleistung, die keine Gegenleistung erfährt. Die nach deinen Maßstäben nicht "produktiv" ist und deren Erbringern du daher ihr Recht auf Existenz absprichst.
x hat geschrieben:Damit wird das Prinzip der Fairness komplett ausgehebelt, in der Konsequenz werden Menschen mit hoher Output-Leistung dann gezwungen werden müssen auf Gegenleistung zugunsten von anderen zu verzichten. Das ist das kommunistische Prinzip, leistungsunabhängiges Einkommen, was genau daran gescheitert ist, dass es das Einkommen leistungsunabhängig gemacht hat.
Wem keine rationalen Argumente einfallen, der begibt sich in die esoterische Welt der Irrationalität, in die Welt der Mythen und des Glaubens.

„Das Prinzip der Fairness“, würde durch das BGE verletzt, als hätten die Marktgesetze irgendwas mit Fairness zu schaffen.
Die Marktgesetze des Warenmarktes führen einzig dazu, dass die zukünftige Warenproduktion mit geringerem Ressourcenaufwand möglich wird.
Binnenwirtschaftlich betrachtet liegt hier nicht mal ein ressourcensparendes Wirtschaften vor. Denn wenn die Weltgemeinschaft z.B. X-zig Produktionsstätten für die Fabrikation von Smartphones aufbaut, um dann im Wettbewerb 99% davon wieder zu schließen, kann man weder von Fairness noch von Ressourcensparen sprechen.

Der höhere gesellschaftliche Stellenwert des „Warenmarkt“, ein Instrument der (Binnen)Wirtschaftspolitik, also eingebettet in eine Finanz- und Sozialpolitik, (Märkte brauchen Regeln, Menschen brauchen Freiheit!) hatte seine Berechtigung, solange es darum ging den natürlichen Mangel an materiellen Wohlstand zu überwinden. (guckst du Ludwig Erhard, „Wohlstand für alle“)

Heute ist es offensichtlich, dass es keine gesellschaftliche Lösung ist, wenn auch die Griechen, die Spanier, die Italiener usw. im selben Umfang wie die deutschen, Werkzeugmaschinen oder KFZ auf den Markt werfen. Das verhielte sich wie mit dem Besen des Hexenmeisters in der Hand des Zauberlehrlings, guckst du Goethe.

Dass die Marktgesetze zu einem fairen Austausch zwischen individuellem Input und individuellen Output führen ist eine Legende. Man kann es schwerlich als fair betrachten, das Menschen in Osteuropa und oder Asien für uns Klamotten mit der Hand nähen, bei Hungerlöhnen unter unsäglichen Arbeitsbedingungen, weil dies ihre einzige Möglichkeit gegen die Konkurrenz automatisierter Produktion in unseren Breiten.
Es ist auch kaum fair, dass ein Unternehmen wie Tepco den Erdball verseucht. Es gibt bekanntlich nur die eine Erde, die für uns erreichbar ist. Wie misst du solchen Leistungsinput?
Der Warenmarkt hat mir Fairness noch niemals zu tun gehabt und gegenwärtig ist es eher die Finsternis die ihn auszeichnet. Du lebst geistig in einer Traumwelt, die dich jeder Verantwortung für die reale Welt enthebt.

Die Gesetzmäßigkeiten des Warenmarkte lassen sich nicht auf den Dienstleistungsmarkt übertragen.
Nirgends wird das deutlicher als in der Erziehung und Ausbildung unserer Nachkommenschaft, oder in der Versorgung Pflegebedürftiger und Kranker. Aber auch der gesamte kreative Bereich, von Softwareentwicklung über Websiteerstellung lässt sich nur schwer in die mit Methoden aus der Warenproduktion messen.
Gerade solche Bereiche sind es die als neue Warenmarktsegmente das gesellschaftliche Leben kafkaesk gestalten.

So wie der Tariflohn ein notwendiges Instrument für warenproduzierende Industriegesellschaft war und ist, so ist das BGE die notwendige Antwort auf die wachsende Bedeutung des zweiten, des Dienstleistungsmarktes.
Übrigens, aus diesem Grunde ist der Mindestlohn auch keine Lösung für soziale Misere unserer Zeit.

Du jedenfalls stehst beseelt alleine vom Glauben an eine vom jeglichen Leben abstrahierte Welt, in der ein imaginäres Angebot eine imaginäre Nachfrage fair im Gleichgewicht hält, mit leeren Händen da.
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