Negative Gefühle dominieren Online-Foren

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KlBi
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Negative Gefühle dominieren Online-Foren

Beitrag von KlBi »

http://science.orf.at/stories/1670203
MATHEMATIK 09.12.2010
"Wenn man ein langes Online-Gespräch will, dann sollte man es nicht mit den Worten 'Das finde ich toll!' beginnen", fasst der Informatiker Mike Thelwall von der Universität Wolverhampton das Ergebnis von zwei Studien zusammen.

Beleidigungen, Raunzereien und ganz allgemein negative Gefühle führen viel eher zu einer Reaktion der anderen und somit auch zu längeren Online-Konversationen.

Zufriedenheitswert errechnet
Gleich zwei Forschergruppen haben sich das Phänomen genauer angesehen und zum einen die Kommentare von BBC Online, zum anderen von digg.com, einem Anbieter von sozialen Lesezeichen, untersucht.

Sie errechneten eine Art Zufriedenheitswert für jeden einzelnen User-Kommentar, der auf Schlüsselwörtern, Emoticons und feinen linguistischen Gefühlshinweisen (wie z.B. Rechtschreibfehlern) beruht.

Dieser Zufriedenheitswert wird mit der Gesamtanzahl aller Kommentare innerhalb eines Themenstrangs immer geringer, sagen die Forscher. Mit anderen Worten: Je länger ein Thread, desto übler ist die Laune der Beteiligten.

Horte übler Laune

Bei der Untersuchung von zweieinhalb Millionen Postings auf der BBC-Seite, die von rund 18.000 Usern stammten, zeigte es sich weiters, dass die aktivsten Teilnehmer überwiegend negativ kommentierten. Auch würden negative Postings fast immer am Anfang einer langen Konversation stehen.

Die digg-Studie wiederum lässt den Schluss zu, dass sich rund um einzelne negative Kommentare schnell "Horte der üblen Laune" selbst-organisieren. "Soziale Gruppen formieren sich wie aus dem Nichts", kommentierte Mike Thelwall gegenüber dem "New Scientist". Schon ein einziges Posting könne ausreichen, um schnell eine Gefühlsgemeinschaft zu schaffen - insofern es nur provokant genug ist.

science.ORF.at
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