Ver.di und Grundeinkommen
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ver.di
Moderator: BGE
1. 12.2006: (Verdi) Bedingungsloses Grundeinkommen für jede und jeden?
senioren.verdi.de
Ein kurzer Überblick über viele Pros und Kontras zum BGE.
kurt-pit@arcor.de
isc-redaktion@verdi.de
Hier ein Beispiel:
senioren.verdi.de
Ein kurzer Überblick über viele Pros und Kontras zum BGE.
Man kann offenbar keinen Leserbrief, aber dafür eine email an Kurt Pittelkau oder an die Redaktion schreiben:Kurt Pittelkau hat geschrieben: Gemeinsam ist ihnen der Ansatz, mit Taten und endlich verändernd gegen die seit Jahrzehnten andauernde (!) Massenarbeitslosigkeit vorzugehen, nachdem alle anderen Konzepte – nachfrage- oder angebotsorientierten Wirtschaftens, begleitet von ständigen gegenseitigen Beschwörungen der Politiker („Auf Arbeitsplätze kommt es an“, na was denn sonst? „Sozial ist, was Arbeit schafft.“) – nichts wirklich entscheidend verändert haben.
kurt-pit@arcor.de
isc-redaktion@verdi.de
Hier ein Beispiel:
Lieber Kurt Pittelkau!
Ich habe mit Interesse Ihren Kommentar zum BGE gelesen. Sie fassen ganz gut den momentanen Stand der Dinge zusammen. Ergänzend dazu möchte ich erwähnen, daß das BGE als "Existenzgeld" bereits 1982 auf dem 1.Frankfurther Erwerbslosen-Kongress ganz vehement in die Diskussion gebracht wurde. Anscheinend ist das im Laufe der Jahrzehnte vergessen worden?
Was Sie auch nicht hinterfragen, ist die "Erwerbstätigkeit" selbst. Nicht jede Arbeit, die uns "Lohn und Brot" gibt, ist wirklich nützlich, manches ist eher schädlich. Dies kann man an der Rüstungsindustrie sehr gut erkennen, wobei hier noch das zusätzliche Phänomen mit dem Ei und der Henne in Erscheinung tritt: gibt es den Irakkrieg, weil so viele Millionen "gute Bürger" in oft lukrativen Berufen der Rüstungsindustrie tätig sind?
Schaut man sich die realen Tätigkeiten der 39 Mio "Erwerbstätigen" (von 82 Mio Bürgern insgesamt) genauer an, so sind mittlerweile mehr Menschen mit der Verteilung von "Waren", der Organisation der Warenproduktion und der Sicherung des Ganzen beschäftigt, als mit der eigentlichen Warenproduktion selbst. Noch 50 Jahre weiter und -wegen dem demagogischen Faktor- wir sitzen bis zum 80 Lebensjahr auf lukrativen Arbeitsplätzen in Banken und Versicherungen, während das, was wir für Geld gewöhnlich kaufen von Maschinen und Robotern unter Anleitung einiger weniger "Lohnarbeiter" hervorgebracht wird.
Betrachten wir nur die boom-Branchen im Telekommunikationsbereich. Anscheinend zahlen wir doch hauptsächlich Leute, die dasitzen und genau erfassen mit wem und wielange wir telefonieren, die dann die Gelder eintreiben und dabei auf steuerfinanziertes Gerichtspersonal zurückgreifen usw usf.
Kurzum der Ruf "Arbeit! Arbeit! Arbeit!" der seit 1982 als einzige Alternative zu der steigenden Produktivität und der seither andauernden Massenarbeitslosigkeit zu hören ist, führt so oder so in die Irre.
Was leider auch immer unerwähnt bleibt, und eigentlich mal das Thema für Gewerkschaften war, sind die "Arbeitsverhältnisse" selbst. Wie sieht es denn mit Genossenschafen aus, im Falle eines "bedingungslosen Grundeinkommens"? Was ist mit den "alternativen" Arbeits- und Lebensformen, die in den 70/80er doch durchaus neue gangbare Wege aufzeigten und letztlich ja an der "Weltwirtschaftskrise", an der Sorge vieler Millionen Bürger um ihre profane Existenz zum Erliegen kamen?
mit freundlichen Grüße
(...)
Antwort von Kurt Pittelkau
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Von: kurt-pit@arcor.de
Gesendet: Donnerstag, 14. Dezember 2006 21:15:11
An: fleuch@hotmail.com
Betreff: Aw: Kommentar zum BGE vom 1.12.2006
Lieber ...,
danke für Ihre Zustimmung zu meinem Kommentar und die ergänzenden Anmerkungen.
So ein kurzer Text kann das Thema naturgemäß nicht erschöpfend behandeln. Mit Sicherheit komme ich darauf zurück.
Was die Perspektiven der Arbeitswelt angeht, stimmen wir zwei überein. Auch in der Einschätzung der "realen Tätigkeiten" von heute. Vieles davon ist "verdeckte Arbeitslosigkeit", ein Begriff, der gewöhnlich auf die Arbeitswelt der DDR angewandt wird. Oder es ist destruktiv (Rüstung).
Fabelhaft Ihre Idee, unsere Arbeitenden würden sich schließlich "auf lukrativen Arbeitsplätzen in Banken und Versicherungen" versammeln.
Bitte empfehlen Sie meine Kommentare weiter!
Beste Grüße
Kurt Pittelkau
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