Liebe Freunde,Deep hat geschrieben:Honk..dein zitiertes find ich super
Das hatte ich mir auch schon gedacht, einfach aufhören zu argumentieren, und sozusagen die Waffen des anderen nutzen, ihn als Spinner und als Neider zu erklären, ich glaube das könnte sogar ganz gut funktionieren.
zunächst einmal finde ich es seltsam sich einen "Gegner" auszudenken, wie der wohl denkt und nun genüßlich über seine dümmlichen Argumente herzufallen. Interessanter und weiterführend ist es doch wohl sich mit realen "Gegnern" zu befassen.
Das Argument, daß keiner mehr arbeitet, ist meiner Ansicht nach schon megaout. Das war "früher" (2006/2007) ein beliebtes Argument. Inzwischen hat sich herumgesprochen, daß ja schon jetzt von 82 Mio Menschen nur 39 Mio erwerbstätig sind. Berücksichtigen wir auch die Amtsdefinition für "Erwerbstätigkeit":
> Erwerbstätige sind Personen im Alter von 15 Jahren und mehr,
> die im Berichtszeitraum wenigstens eine Stunde für Lohn oder
> sonstiges Entgelt irgendeiner beruflichen Tätigkeit nachgehen
> bzw. in einem Arbeitsverhältnis stehen
> Seite 77, Statistisches Jahrbuch 2008
http://www.dadabit.de/forum/viewtopic.php?p=515#515
Der "Berichtszeitraum" soll ein Woche sein. Also Menschen ab 15 die mindestens eine Stunde in der Woche schuften, sind dann Erwerbstätige.
Das bedeutet, daß x "Erwerbstätige" keineswegs von ihrer Hände Arbeit existieren, also noch diverse Transverleistungen und/oder Unterstützungen vom Umfeld (Familie usw) erhalten. Insgesamt haben wir 42 Mio Nichterwerbstätige und x Erwerbstätige die zusätzlich unterstützt werden. (Übrigens gibts derzeit nur 27 Mio sozialversicherungspflichtig Beschäftigte )
Wenn man nun propagiert, jeder Bürger soll pro Monat 10.000 Euro erhalten, dann ist tatsächlich vielen Menschen nicht ersichtlich, warum sie noch arbeiten sollen. Diese Diskussion ist aber völlig überflüssig, weil wir ja gar nicht ein so hohes Grundeinkommen etwa zum 1.1. 2010 verteilen können. Berechnet und problemlos finanzierbar wäre ein Grundeinkommen von 600-800 Euro. Das entspricht auch dem jährichen Sozialbudget von cirka 700 Mrd, was auf durchschnittlich pro Bürger 711 Euro "Grundeinkommen mit Bedingungen" hinausläuft.
Wer nun außer Essen, Kleiden, Wärmen und ärmlich Wohnen mehr will, z.B. Auto, PC, Klingeltöne, Einfamlienhaus im Grünen, Urlaub usw der wird ja sicherlich wie heute auch arbeiten gehen. Andernfalls würden ja schon heute viele "Erwerbstätige" ihre Arbeitszeit freiwillig halbieren und wir hätten gar kein Problem. Ein Bundestagabgeorneter erhält jetzt 7500 Euro:
http://de.wikipedia.org/wiki/Abgeordnet ... 3%A4digung
schränkt er sich auf Essen, Trinken und Wohnen in einem Plattenbau ein, und arbeitet so jemand nur 1/2 seiner Zeit, kann man die Anzahl an Volksvertretern verdoppeln, was obendrein "demokratischer" wäre.
Auch weiß man aus Gewerkschaftskreisen, daß viele Menschen statt 40h/Woche massig Überstunden machen und das nicht, weil sie auf ihr Brot noch Wurst und Butter wollen, sondern eben aus über die nackte Existenz reichenden Konsumbedürfnissen.
All das, hat sich seit 2006 herumgesprochen. Wer heute noch meint, niemand würde arbeiten, hat
a) Null Ahnung
b) ist ein Wichtigtuer, der sich freut, wenn viele Leute sich mit ihm beschäftigen
c) ist z.B. ein Genosse der "die Linken", der SPD oder Gewerkschaftler, der wider besseren Wissens alle Gegenargumente sammelt und sich an jedes einzelne festklammert, wie an einem Strohhalm. Es ist nur ein vorgeschobenes Argument! Solche Leute sind wie ein Faß ohne Boden. Kaum hat man das Arbeitsargument entkräftet, erscheinen die Finanzen, ist auch das erledigt, entdecken sie ihre große Liebe für Asylanten, danach kommt die Familie, wo schon der Urgroßvater nicht arbeiten wollte, dann wieder die Finanzen in einem anderen EU-Land und schließlich die Behauptung, Arme können mit Geld nicht umgehen nur die Reichen. Abgerundet wird das schlußendlich mit der Behauptung, daß Brot nicht schmeckt und man kotzen muß, wenn man es nicht im Schweiße seines Angesichts selbst verdient hat.
Bei solchen Leuten wird man es erleben, daß sie bei allgemeiner Meinungsänderung in der Partei wendehälsisch propagieren, sie seien schon von Geburt an für ein bedingungsloses Grundeinkommen und alle Äußerungen zuvor, seien nur mißverständlich wiedergegeben worden.
Summasummarum, wer lesen und schreiben kann und mit Menschen aller Art erstmal gut klar kommt, könnte sich eben mit realen "Gegnern" und auch mit dahintersteckenden Motivationen und Interessen befassen. Ferner denke ich, auf viele Gegner kommt es gar nicht mehr an, viel wichtiger wäre es alle diejenigen zu unterstützen, die schon bescheidt wissen und immer fragen: ja schön und gut, das Grundeinkommen ist wirklich dufte. Und jetzt?
Absurd ist doch, während wir über "den" Gegner fachsimpeln, gehen Freunde nach und nach laufen, z.B. Jörg Tippman:
http://www.bge-forum.de/viewtopic.php?p=3163#p3163
oder pro-BGE:
http://www.bge-forum.de/viewtopic.php?f=5&t=188