http://forum.attac.de/viewtopic.php?p=58756#p58756
Friedrich Engels schreibt schon 1843 in seiner Schrift "Fortschritte der Sozialreform auf dem Kontinent" (damit ist aus englischer Sicht Europa gemeint), über einen französischen Sozialphilosophen namens Fourier (1772-1837)
http://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Fourier
http://www.mlwerke.de/me/me01/me01_480.htmEngels hat geschrieben: Fourier war es, der zum ersten Male das große Axiom der Sozialphilosophie aufstellte: Da jedes Individuum eine Neigung oder Vorliebe für eine ganz bestimmte Art von Arbeit habe, müsse die Summe der Neigungen aller Individuen im großen ganzen eine ausreichende Kraft darstellen, um die Bedürfnisse aller zu befriedigen. Aus diesem Prinzip folgt: wenn jeder einzelne seiner persönlichen Neigung entsprechend tun und lassen darf, was er möchte, werden doch die Bedürfnisse aller befriedigt werden, und zwar ohne die gewaltsamen Mittel, die das gegenwärtige Gesellschaftssystem anwendet. Diese Behauptung scheint kühn zu sein, und doch ist sie in der Art, wie Fourier sie aufstellt, ganz unanfechtbar, ja fast selbstverständlich - das Ei des Kolumbus. Fourier weist nach, daß jeder mit der Neigung für irgendeine Art von Arbeit geboren wird, daß absolute Untätigkeit Unsinn ist, etwas, was es nie gegeben hat und nicht geben kann, daß das Wesen des menschlichen Geistes darin besteht, selber tätig zu sein und den Körper in Tätigkeit zu bringen, und daß daher keine Notwendigkeit besteht, Menschen zur Tätigkeit zu zwingen, wie im gegenwärtig bestehenden Gesellschaftszustand, sondern nur die, ihren natürlichen Tätigkeitsdrang in die richtige Bahn zu lenken. Er beweist ferner, daß Arbeit und Vergnügen identisch sind, und zeigt die Vernunftwidrigkeit der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung, die beide voneinander trennt, aus der Arbeit eine Plackerei und das Vergnügen für die Mehrheit der Arbeiter unerreichbar macht; weiter zeigt er, wie bei vernünftigen Vorkehrungen die Arbeit zu dem gemacht werden kann, was sie eigentlich sein soll, nämlich zu einem Vergnügen, wobei jeder seinen eigenen Neigungen folgen darf. Ich kann natürlich nicht Fouriers gesamte Theorie der freien Arbeit durchgehen, und ich denke, dies wird genügen, um den englischen Sozialisten zu zeigen, daß der Fourierismus eine Sache ist, die durchaus ihre Aufmerksamkeit verdient.
MEW Band1 Seite 483
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In dieser Zeit gabs noch fast überall Leibeigenschaft oder in den USA Sklaverei! Es ist schon verrückt damals auf solche "utopischen" Ideen zu kommen*).
Noch verrückter ist es allerdings, daß sich so viele Menschen so fanatisch gegen diesen Gedanken zur Wehr setzen, gerade heute, wo ja die Sicherung der profanen Existenz aller Bürger ein Klacks ist. Selbst die ordinäre Wirtschafts"wissenschaft" setzt keinen Arbeitszwang aus Ernährungsgründen voraus. Dort heißt es nicht: will ich nicht verhungern, muß ich arbeiten, sondern: falls ich ein Auto, ein Spießerhäußchen im Grünen, eine moderne Satelittenschüssel oder einen Superpc haben will, dann "muß" ich schuften.
Fourier sagt, es gibt keine Notwendigkeit Menschen zu zwingen, sondern nur die, ihren natürlichen Tätigkeitsdrang in die richtige Bahn zu lenken.
Das würde mit einer "vernünftigen" Marktwirtschaft ja durchaus gelingen, aber daran scheinen die Marktwirtschaftler kein Interesse zu haben. Da müssen dann doch wieder böse "Kommunisten" ran!
Und noch eins liebe Freunde: mit dem BGE wird das Geld das, was es jetzt schon ist, auch im Bewußtsein der Menschen zum bloßen Spielgeld!
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*) Charles Fourier hat auch andere "utopische" Sachen von sich gegeben, wie zum Beispiel:
"Der gesellschaftliche Fortschritt fällt immer zusammen mit der zunehmenden Emanzipation der Frau, und der Rückschritt der Völker hat seine Ursache in der Schmälerung der weiblichen Freiheiten... Die Erweiterung der Vorrechte der Frauen ist die Grundvoraussetzung für jeden gesellschaftlichen Fortschritt"
->Meisterdenker der freien Liebe